Aktuelle Beiträge
Wechsel in TEGEWA-Geschäftsführung
Die TEGEWA-Geschäftsstelle in Frankfurt wird ab dem 1. Juli 2023 von Herrn Ralf Kattanek geleitet. Herr Dr. Alex Föller, der die Rolle als Geschäftsführer seit dem Jahr 2001 innehatte, übergibt damit den Staffelstab an einen Kenner der Branche, der – einst selbst als Vertreter eines Mitgliedsunternehmens im Verband aktiv – sowohl mit den verbandlichen Abläufen als auch den Bedarfen und Notwendigkeiten der Unternehmen der chemischen Industrie gut vertraut ist.
Als Dr. Föller die Geschäftsführung des Verbandes im Jahr 2001 übernahm, fiel dies zusammen mit der Veröffentlichung des Weißbuchs Strategie für eine zukünftige Chemikalienpolitik – die Entstehung der europäischen Chemikaliengesetzgebung REACH, wie wir sie heute kennen. Der Einsatz für eine wissenschaftsbasierte, praxistaugliche Gesetzgebung wurde somit eine der Haupt-Aufgaben, denen sich der neue TEGEWA-Geschäftsführer stellen musste. Mit der Übergabe an seinen Nachfolger zu einem Zeitpunkt, zu dem der aktuelle REACH-Text überarbeitet wird, schließt sich gewissermaßen der Kreis:
Herr Ralf Kattanek blickt auf eine lange Erfahrung im Textilsektor zurück. Begonnen hat er seine Karriere in der Feinchemie und danach im Textilfarbstoffbereich der BASF AG. Mit dem Verkauf dieses Bereiches wechselte er zur DyStar, um dort das Textilgeschäft der Region EMEA zu leiten. Auslandserfahrungen hat Herr Kattanek als Geschäftsführer für DyStar in der Türkei und für CHT in der Schweiz gesammelt. Zuletzt war er als CSO (Chief Sustainability Officer) für die CHT-Gruppe tätig, nachdem er viele Jahre das globale Textilchemiegeschäft ausgebaut und verantwortet hat. Über viele Jahre hat Herr Kattanek die TEGEWA-Aktivitäten sowohl in der Fachgruppe Textilhilfs- und farbmittel als auch im Vorstand unterstützt und maßgeblich mit weiterentwickelt. Hierdurch hat er die Prozesse und das Team sehr gut kennengelernt.
„Ich freue mich auf die neue Aufgabe, die u. a. mit der Weiterentwicklung der Strategie, der Internationalisierung und der Umsetzung des Green Deals der Europäischen Union große Herausforderungen bietet. Hierbei kann ich auf ein sehr erfahrenes Team mit hoher Fachkompetenz vertrauen. Darüber hinaus freut es mich sehr, dass Herr Dr. Alex Föller noch eine Weile die Geschicke des Verbandes mit seinem langjährigen Know-how unterstützen wird, z. B. mit fachlichen Themen im Bereich der Tenside.“
Der Verband TEGEWA ist ein Fachverband der deutschen chemischen Industrie. Er vertritt die Interessen von derzeit 104 Mitgliedsunternehmen, die Chemikalien für die industrielle Verwendung herstellen. Dazu zählen zum Beispiel Produkte für die Herstellung von Papier, Textilien oder Lederwaren, aber auch Rohstoffe für die Kosmetik- und die Waschmittelindustrie.
CESIO Lifetime Award für Dr. Föller
In der Abschlussveranstaltung des 12. CESIO Welttensidkongresses in Rom wurde Dr. Föller, seit vielen Jahren maßgeblich an der inhaltlichen und organisatorischen Gestaltung des CESIO-Kongresses beteiligt, der CESIO Lifetime Award verliehen.
In seiner Laudatio hob der CESIO-Präsident Tony Gough (Innospec) das umfassende Wissen Dr. Föllers über Tenside unter technischen, kommerziellen und regulatorischen Gesichtspunkten hervor.
Im CESIO Executive Committee hat er die Interessen von TEGEWA als nationalem Verband vertreten. Beeindruckend ist die Liste der CESIO-Kongresse, zu denen er im Organisations- und im Programmkomitee beigetragen hat: Florenz 2000, Berlin 2004, Paris 2008, Wien 2011, Barcelona 2013, Istanbul 2015, München 2019. Der diesjährige Kongress in Rom war der zweite, den er als Vorsitzender des Programmkomitees mit gestaltete – und gleichzeitig der letzte, den er aktiv begleitete. Der Lifetime Award bildete da den krönenden Abschluss von 23 Jahren CESIO-Kongress.
Verschiebung der REACH-Reform: kein Grund zur Entwarnung
Frankfurt, 20.10.2022
Die Anpassung des Zeitplans im Arbeitsprogramm der EU-Kommission, laut dem die REACH-Revision nicht wie vormals geplant Ende 2022 starten soll, begrüßen wir als wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Die vom Verband TEGEWA vertretenen – zu erheblichem Teil mittelständischen – Unternehmen sind von der Reform massiv betroffen und sehen Teile der kursierenden Vorschläge schlichtweg als existenzgefährdend. Hinzu kommt die allseits bekannte wirtschaftliche und politische Krisensituation, deren Auswirkungen unsere Mitgliedsfirmen bereits heute empfindlich spüren. Der ursprüngliche – sehr straffe und ambitionierte – Zeitplan war daher mit großer Sorge gesehen worden.
Das Arbeitsprogramm, das anstelle der ursprünglich anvisierten vollumfänglichen Reform nun von einer „gezielten Anpassung“ spricht, sieht die Revision für das vierte Quartal 2023 vor. Auch wenn die Verschiebung der Frist um einige Monate nur ein kleiner Schritt ist: Bei weniger Zeitdruck und, damit verbunden, hoffentlich mehr Sorgfalt in der Ausarbeitung, sehen wir die Chance, dass die Revision der REACH-Verordnung mit Augenmaß und Vernunft angegangen wird. REACH in seiner derzeitigen Form stellt weiterhin die global strengsten Anforderungen und bildet den höchsten Standard, was Chemikaliensicherheit in Europa anbetrifft. Mit ihrem risikobasierten Ansatz ist die Verordnung zudem wissenschaftsbasiert und faktenorientiert, bei gleichzeitig maximalem Niveau im Verbraucher-, Arbeits- und Umweltschutz. Der Verband TEGEWA hofft im Namen seiner Mitglieder auf eine zielgerichtete Revision fern von Ideologien und Pauschalisierungen – im Sinne der Zukunftsfähigkeit unserer und vieler anderer Industriezweige Deutschlands und Europas.
Azofarbstoffe gemäß TRGS 614Einordnung der unter das Verwendungsverbot der TRGS 614 fallenden Azofarbstoffe, die in krebserzeugende Amine spalten können. PDF (letzte Version März 2001) nebenstehend.
REACH: TEGEWA Use DeskriptorenGrundlage für die Berechnung der Umwelt-Einträge in den Kundenindustrien

Broschüren
Verständlich und für den Anwender im Betrieb wie auch Schüler der Oberstufe geeignet ist die Broschüre zu den „Fleißigen Verbindungen“, wie man die Produktgruppe der Tenside auch umschreiben könnte.
Expertengruppen der TEGEWA und CESIO Mitgliedsfirmen bieten darüber hinaus umfassende Informationen zu einer Reihe von Themen für interessierte Anwender in der Industrie, z.B. den „Schaum-Leitfaden“ oder Publikationen zu Themen wie Kritische Mizellbildungskonzentration (CMC), Hydrophile/Lipophile Balance (HLB), …
Produktsicherheit & Arbeitsschutz
Mit gleich zwei Initiativen möchte der Verband TEGEWA dafür sorgen, dass Beschäftigte in Gerbereien weltweit sicher arbeiten können: einem Sicherheitsposter in verschiedenen Sprachen und dem Nachhaltigkeits-Onlinetool „Tannery of the Future“. Die TEGEWA-Fachgruppe Lederhilfsmittel hat mit ideeller und finanzieller Unterstützung die beiden Projekte ins Leben gerufen.
Sicherheitsposter
Das Sicherheitsposter „Safety Guidelines for a safe use of chemicals” für Gerberei-Mitarbeiter in Asien und Südamerika gibt es bereits in den Sprachen Englisch, Mandarin, Hindi, Bengali, Tamil und Spanisch. Es wird in den Produktionsbetrieben der Kunden aufgehängt und soll den sicheren Umgang mit Chemikalien auch in Gerbereien verbessern, in denen Arbeits- und Umweltschutz bislang eine untergeordnete Rolle spielen.
Tannery of the future
Das Online-Instrument „Tannery of the Future“ soll Gerbereien helfen, eine zukunftssichere und sozialverantwortliche Lederindustrie zu schaffen. Es bietet eine erste Möglichkeit einer Standortbestimmung im Hinblick auf ethische Verhaltensregeln, Arbeits- und Umweltschutz sowie Ressourcenschonung. Das Instrument besteht aus einem Fragenkatalog zu Themen wie Nachvollziehbarkeit in der Lieferkette, Energieverbrauch in der Produktion, Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter oder Notfallplänen in den Betrieben. Mithilfe von Fragen zur Selbsteinschätzung können sich Betroffene ein Bild vom Istzustand im eigenen Unternehmen machen und denkbare Verbesserungspläne skizzieren. Zusätzlich enthält der Fragenkatalog Verweise zu möglichen Verbesserungen und Hinweise zur Unterstützung.